Produkte und geschichtliche Entwicklung Die Gründung und Produktion von Speicherchips Intel wurde am 18. Juli 1968 von Gordon E. Moore und Robert Noyce als Moore-Noyce Electronics in Mountain View, Kalifornien gegründet, nachdem sie Fairchild Semiconductor verlassen hatten. Bald darauf wurde auch Andy Grove eingestellt, der das Unternehmen in den 1980ern und 1990ern leitete. Das Ziel der Firma war es, Arbeitsspeicher für Computer auf Halbleiterbasis zu entwickeln und auf den Markt zu bringen. Die Hochintegration (Very Large Scale Integration, VLSI) von Transistoren auf Silizium steckte im Jahr 1968 noch in den Kinderschuhen, und Intel entwickelte den MOS-Prozess für die Herstellung von Halbleitern. Das erste Produkt der Firma war aber ein bipolares 64-bit-Schottky-RAM. Dieses wurde im April 1969 unter der Produktbezeichnung „Intel 3101“ vorgestellt. Erst im Juli 1969 wurde mit dem Intel 1101 der erste SRAM-Chip, der mit dem MOS-Prozess hergestellt wurde, auf den Markt gebracht. Aber erst im Oktober 1975 – trotzdem schon nach der Hälfte der ursprünglich veranschlagten Zeit – gelang der erste große Sprung nach vorn: Intel stellte unter der Produktbezeichnung „1103“ den ersten DRAM-Speicherbaustein vor, der auf dem MOS-Prozess basierte und die Vorzüge der Hochintegration zu bieten hatte. Während der Bipolar-Prozess nur noch bei Hochgeschwindigkeits-Bauteilen den Vorzug genoss, entwickelte sich fortan die MOS-Technologie zur bevorzugten Halbleiter-Fertigungstechnik. Gordon Moore hatte 1965 einen Trend erkannt, der später als Mooresches Gesetz nicht nur die Geschichte von Intel, sondern die Entwicklung der gesamten Halbleitertechnologie maßgeblich geprägt hat. Bis Mitte der 1980er Jahre war DRAM das Hauptgeschäft von Intel. Die wachsende Konkurrenz durch japanische Halbleiterhersteller und der damit verbundene Umsatzrückgang führten aber 1983 zu einer Umorientierung des Geschäftsmodells. Der Erfolg des Personal Computers von IBM veranlasste Intel, sich fortan auf Mikroprozessoren zu konzentrieren und die DRAM-Produktion aufzugeben. EPROM und Flash-Speicher Auf der Solid State Circuits Conference des Jahres 1971 stellte Dov Frohman das erste EPROM (löschbarer (einmal-)beschreibbarer Speicherchip) der Welt vor. Das Intel-EPROM 1702 war ein großer Erfolg und wurde bis Mitte der 1980er Jahre in hohen Stückzahlen verlangt, nicht zuletzt weil Intel viele Jahre der einzige Hersteller war, der EPROMs in hoher Stückzahl produzieren konnte. Bis 2008 war Intel zusammen mit Spansion einer der größten Hersteller von Flash-Speichern. Ende März 2008 gliederte Intel den größten Teil der Flash-Produktion in ein Joint-Venture-Unternehmen mit STMicroelectronics aus. Das neue Unternehmen bekam den Namen Numonyx. Intel stellt darüber hinaus die 520er SSD Reihe vor, eine schnelle Solid State Disk, der Nachfolger des Hard Disk Drives.[3] Die ersten Mikroprozessoren Als erster Mikroprozessor der Welt (zumindest nach Intel-Lesart) wurde am 15. November 1971 der 4-Bit-Prozessor Intel 4004 vorgestellt. Diesen soll Intel auf eigene Verantwortung entwickelt haben, als das japanische Unternehmen Nippon Calculating Machine Corporation eigentlich einen spezialisierten Tischrechnerchip beauftragt hatte. Der 1974 eingeführte Intel 8080 wird allgemein als erster vollwertiger Mikroprozessor angesehen. Es handelt sich dabei um einen 8-Bit-Mikroprozessor, der als Nachfolger des Intel 8008 (Markteinführung 1972) entwickelt wurde. Diese ersten Mikroprozessoren legten den Grundstein für viele weitere Produkte auf ähnlicher Basis und verhalfen Intel zu seiner starken Marktmacht. Zu dieser Baureihe gehören neben dem seltener eingesetzten Nachfolgetyp Intel 8085 eine ganze Palette von passenden I/O-Bausteinen, z. B. der Intel 8255 für parallele Ein- und Ausgabe. Die Mikrocontroller Basierend auf den Entwicklungen der Mikroprozessoren der 80er Reihe stellte Intel 1977 den Mikrocontroller 8048 vor, der jedoch bereits 1980 durch den Mikrocontroller 8051 ersetzt wurde. Durch geschickte Lizenzpolitik (u. a. an Siemens und Philips) wurde der Mikrocontroller 8051 Stammvater einer der am weitesten verbreiteten Familien von Mikrocontrollern. x86-Prozessoren Die bekannteste Baureihe von Intel sind die x86er Mikroprozessoren, deren erstes Modell im Jahre 1978 mit dem 8086/8088 erschien und im weit verbreiteten IBM-PC verbaut wurde. Heute baut Intel Chips für Desktop-Computer (Pentium-Dual-Core-Serie, Celeron-Serie, Intel-Core-2-Serie, Intel-Core-i-Serie), für Notebooks (Pentium-Dual-Core, Core Duo, Core 2 Duo und inzwischen auch i3-, i5-, und i7-Modelle) und für Workstations sowie Server (Xeon-Serie). Der große Serverprozessor Itanium 2 kann seine hohe Rechenleistung nur mit seinem nativen Befehlssatz IA-64 ausspielen. x86-Maschinencode (IA-32) führt er über eine integrierte Hardware-Emulation nur langsam aus. Der große Erfolg der x86er Reihe führte zu einer marktbeherrschenden Stellung in der PC-Industrie; zeitweise kamen 85 % der PC-CPUs von Intel. So kam es immer wieder zu Untersuchungen der amerikanischen Wettbewerbsbehörde FTC und Klagen von Konkurrenten. Der heutige einzige größere Konkurrent auf diesem Sektor ist AMD; ironischerweise war Robert Noyce mit seinem Gründungskapital auch für die Gründung dieser Firma mitentscheidend. Seit 1976 hat AMD ein Patentaustauschabkommen mit Intel, so dass alle technischen Innovationen wechselseitig genutzt werden können. In den letzten Jahren hat hier mit dem Stromverbrauch bzw. der Abwärme ein weiteres Kriterium Bedeutung erlangt. Chipsätze und Grafikchips Intel ist mit großem Abstand Weltmarktführer bei Grafikchips. So benutzen die meisten Bürorechner und Notebooks auf Centrino-Technologie eine Intel-Plattform mit integrierter Grafik (IGPs). Intel hatte zwar mit dem i740 Ende der 1990er auch einen Grafikchip für Steckkarten im Angebot, stellte diese Aktivitäten aber danach wieder ein. Später arbeitete Intel wieder an einer diskreten GPU unter dem Codenamen Larrabee[4], deren Entwicklung im Dezember 2009 jedoch eingestellt wurde. Auch für das Internet der Dinge will Intel Plattformen anbieten. Ein erster Schritt in die Richtung erfolgte mit der Vorstellung von Intel Edison. Auslesbare Seriennummer im Pentium 3 1999 geriet Intel in öffentliche Kritik, als die gerade vorgestellten ersten Pentium III Prozessoren (mit 450 und 500 MHz) mit einer weltweit eindeutigen Nummer („Prozessor-ID“) versehen waren, die per Software ausgelesen werden konnte. Kritiker befürchteten, diese eindeutige Seriennummer könne als Grundlage für das Ausspionieren und die Überwachung von Computeranwendern dienen. Aufgrund des öffentlichen Drucks hat Intel die Prozessor-ID standardmäßig abgeschaltet und in späteren Prozessor-Generationen ganz auf sie verzichtet. Apps für Smartphones und Tablet-PCs Mit seinem AppUp Developer Program (IADP) versucht Intel, auch auf dem hart umkämpften Smartphone-Markt Fuß zu fassen. Laut Björn Taubert, Marketing Manager bei Intel, bietet das IADP "erfahrenen wie ambitionierten App-Entwicklern einen zentralen Kanal, um erstentwickelte oder portierte Windows- und HTML-5-Applikationen für eine Vielzahl von Endgeräten bei bis zu 70 Prozent Umsatzbeteiligung zu vertreiben".[5] Chips für Smartphones Anfang Januar 2012 stellte Intel auf der Messe CES in Las Vegas das erste Mal ein Smartphone vor, das mit einem eigenen Chipsatz ausgestattet ist. Im April gleichen Jahres erschien in Indien mit dem Modell Lava Xolo X900 das erste Intel-Smartphone.[6] Ende Mai folgte das unter dem Dach von Lenovo produzierte LePhone K800 in China. Mit dem Orange San Diego wurde das insgesamt weltweit dritte Intel-Smartphone am 6. Juni in Großbritannien auf den Markt gebracht.[7]